Der Schulalltag bringt viele schöne, aber auch herausfordernde Momente mit sich. Besonders dann, wenn einzelne Kinder durch impulsives Verhalten, Respektlosigkeit oder ständiges Stören auffallen, kann das viel Kraft kosten. Hier teile ich mit dir 10 Ideen, die sich bei mir im Unterricht bewährt haben – vielleicht ist auch für dich etwas Passendes dabei:
1. Klare Regeln
Regeln geben Orientierung – besonders Kindern, die Halt brauchen. Ich formuliere 3–5 einfache Klassenregeln (z. B. „Ich höre zu“, „Ich melde mich“) gemeinsam mit den Kindern, visualisiere sie und wir sprechen immer wieder darüber.
2. Ruhesignale und Rituale
Eine Klangschale, ein Handzeichen oder ein kurzer Countdown helfen dabei, die Aufmerksamkeit zu bündeln. Auch strukturierende Rituale wie Stundentransparenz mit Bildkarten geben Sicherheit – gerade auch für impulsive Kinder.
3. Positive Verstärkersysteme
Ob Verhaltensampel, Wochenrückmeldung mit Smileys oder Punkte für soziales Verhalten – wichtig ist mir: kindgerecht, lösungsorientiert und auf Fortschritte fokussiert. Es lohnt sich, das Gute sichtbar zu machen.
4. Beziehung stärken
Statt Strafen setze ich auf Beziehung. Ein kurzes Gespräch, ehrliches Lob oder ein wertschätzender Blick: Das Gefühl, gesehen zu werden, bewirkt oft mehr als jede Konsequenz.
5. Rückzugsort anbieten
Manche Kinder brauchen zwischendurch einfach einen festen Platz zum Sammeln oder konzentrierten Arbeiten – nicht als Strafe, sondern als Unterstützung. Eine kleine Ecke mit Timer oder Arbeitsbox kann hier Wunder wirken.
6. Ich-Botschaften statt Vorwürfe
Sätze wie „Du störst schon wieder!“ bringen uns selten weiter. Besser: Ich-Botschaften, die ruhig und klar beschreiben, was gerade schwierig ist – z. B. „Ich kann nicht gut erklären, wenn ständig dazwischengerufen wird.“
7. Bewegungspausen
Ein kurzes „Lauf-los“, eine Fingergymnastik oder eine einfache Dehnübung – Bewegung hilft, Spannungen abzubauen und den Fokus zurückzugewinnen. Besonders effektiv bei unruhigen oder aggressiven Kindern.
8. Verantwortung übertragen
Starke Energiekinder profitieren davon, wenn sie etwas beitragen dürfen: Tafel wischen, Material austeilen, Ordnungsdienst übernehmen – das stärkt ihre Zugehörigkeit zur Klassengemeinschaft.
9. Reflexionsgespräche führen
Nach Störungen nehme ich mir Zeit für ein kurzes Gespräch: „Was ist passiert?“, „Wie ging es dir?“, „Was könntest du beim nächsten Mal anders machen?“ Das schafft Verständnis – bei beiden Seiten.
10. Zusammenarbeit mit Eltern
Nicht erst, wenn alles eskaliert: Ich suche frühzeitig das Gespräch – sachlich und lösungsorientiert. Ziel ist immer: gemeinsam überlegen, wie wir das Kind bestmöglich unterstützen können.
Mein Fazit:
Es gibt nicht „den einen Weg“, aber viele kleine Möglichkeiten, den Umgang mit herausfordernden Situationen im Klassenzimmer leichter zu gestalten. Wichtig ist, dass wir als Lehrkräfte ruhig, konsequent – und mit Herz – reagieren.
Hier findest du eine Übersicht mit den 10 Ideen im Umgang mit schwierigen Schülern und Schülerinnen auf einen Blick. Sie soll dich täglich unterstützen in deiner Arbeit.
10 Ideen im Umgang mit schwierigen Schülern und Schülerinnen – Handout
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