„Ich will aber selbst entscheiden!“
Kaum ein Satz taucht im Schulalltag so häufig auf und bringt Lehrkräfte regelmäßig an ihre Grenzen.
Viele Kinder erleben zu Hause, dass sie über Essen, Freizeit oder Kleidung mitbestimmen dürfen.
Das ist grundsätzlich wunderbar, aber im Klassenzimmer gilt: Demokratie braucht Führung.
Warum Kinder alles mitbestimmen wollen
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Kinder erleben Entscheidungsspielräume im Alltag und übertragen sie auf die Schule.
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Sie wollen Selbstwirksamkeit spüren und Kontrolle über ihr Tun behalten.
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Sie kennen oft keine klare Grenze zwischen Mitbestimmung und Autorität.
Lehrer und Lehrerinnen geraten dann leicht in Rollenkonflikte:
„Ich möchte die Kinder beteiligen, aber trotzdem führen.“
Genau hier hilft das Prinzip: gemeinsame Regeln, klare Verantwortlichkeiten.
So gelingt Mitbestimmung mit Struktur
1️⃣ Transparenz schafft Ruhe.
Das Poster „Wer entscheidet heute?“ signalisiert klar, wer die Verantwortung trägt.
So wissen Kinder: Heute führt die Lehrkraft, morgen vielleicht das Team.
2️⃣ Symbole als Orientierung.
Die Karten / helfen, Rollen sichtbar zu machen.
Kinder lernen: Manchmal darf ich entscheiden – manchmal vertraue ich der Lehrkraft.
3️⃣ Reflexion fördert Akzeptanz.
Mit der Karte „Entscheiden im Team“ werden Konflikte besprechbar.
Kinder reflektieren, was gute Teamentscheidungen ausmacht – Zuhören, Kompromiss, Respekt.
Fazit
Mitbestimmung ist kein Machtkampf, sondern eine pädagogische Haltung.
Wenn Kinder lernen, wann sie entscheiden dürfen und wann andere die Führung übernehmen, entsteht echte Kooperation.
So wird der „Selbstentscheider“ zu einem Kind, das Verantwortung trägt – nicht nur für sich, sondern für die Gemeinschaft.
Material dazu:
Im kostenlosen Lehrerflow-Set „Der Selbstentscheider“ findest du:
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das Poster „Wer entscheidet?“,
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Symbolkarten zum Aufhängen,
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und die Reflexionskarte „Entscheiden im Team“.



