Wörter schreiben ist nicht gleich Wörter lernen.
Gerade im Grundschulalter brauchen viele Kinder mehr als bloßes Abschreiben, um sich Lernwörter langfristig einzuprägen. Wer beim Üben mehrere Sinne anspricht, fördert nicht nur das Behalten – sondern auch die Motivation.

In diesem Beitrag stelle ich dir bewährte, multisensorische Methoden vor, mit denen Kinder Lernwörter ganzheitlich erleben: durch Bewegung, Klang, Bild und Gefühl.


Warum multisensorisch üben?

Beim Schreibenlernen ist unser Gehirn gefordert: es muss Laute zuordnen, Buchstaben abrufen, Bewegungsabläufe steuern und sich spezielle Schreibweisen merken (z. B. „ie“, „Dehnungs-h“ oder Großschreibung).

➡️ Je mehr Sinne aktiv beteiligt sind, desto mehr neuronale Verknüpfungen entstehen.
➡️ So bleibt das Gelernte länger im Gedächtnis verankert.


Tastsinn & Bewegung: Wörter fühlen und formen

  • Luftschreiben: Buchstaben mit dem Finger in die Luft malen.

  • Rückenschreiben: Partner schreibt das Wort auf den Rücken – zum Erraten.

  • Sandschreiben: Wörter mit dem Finger in ein Sandtablett schreiben.

  • Buchstaben zeigen: Buchstaben mit den Fingern „zeigen“ oder legen.

Diese Übungen stärken die motorische Erinnerung und geben Kindern ein Körpergefühl für Buchstabenfolgen.


Sehsinn: Wörter sehen und verinnerlichen

  • Bild zum Wort malen: z. B. „Apfel“ – und ein Apfel wird gemalt.

  • Lernwörter-Leiter: Wort stufenweise aufbauen – z. B. L → La → Lam → Lamm.

  • Buchstabensalat: Buchstaben durcheinander – Kinder sortieren.

  • Schwierige Stelle markieren: Stolperstellen farbig kennzeichnen.

Visuelle Strategien helfen beim inneren Bild des Wortes – ideal für Kinder mit starkem Bildgedächtnis.


Hörsinn: Wörter hören und sprechen

  • Silben klatschen oder schwingen: Rhythmus gibt Struktur.

  • Wörter mit Echo: Kind wiederholt das Wort wie ein Echo.

  • Buchstabieren: Lautes Buchstabieren festigt die Reihenfolge.

  • Sprechschreiben: Das Wort langsam lautieren, während es geschrieben wird.

So verknüpfen Kinder Klang und Schrift – wichtig für phonologische Bewusstheit.


Für deine Klasse oder dein Kind zu Hause

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Ich habe die Übungen aus diesem Beitrag in farbenfrohen Karten visualisiert – ideal für dein Klassenzimmer, Lerntheken oder Wochenpläne:

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Fazit: Mehr Sinne = Mehr Erfolg

Multisensorisches Lernen ist keine Spielerei – es ist wissenschaftlich fundiert und lernwirksam. Es holt Kinder mit verschiedenen Stärken ab und macht das Üben abwechslungsreicher.

Probier’s aus – und beobachte, wie Kinder mit Freude ins Worttraining eintauchen.

Über mich 

Mein Name ist Marion Keil. Ich bin Grundschullehrerin, Autorin und Stressmanagement-Trainerin. Meinen Blog „Klassenzauber“ habe ich 2018 geschlossen und nun starte ich neu mit dem Blog „Lehrerflow“. Hier werden altbewährte Materialien sowie neue Inspirationen und Ideen von mir geteilt. Schau gerne vorbei, vielleicht ist für dich etwas Passendes dabei. Es würde mich freuen, wenn ich dein Lehrerleben damit bereichern kann. 

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